Boxen ist wohl eine der bekanntesten Kampfsport-Arten. Auch bei vielen Hobbysportlern ist es sehr beliebt, da beim Boxen fast der gesamte Körper trainiert wird. Das einzige, was hierzu benötigt wird, ist ein Sandsack.
Doch worauf kommt es beim Kauf eines Boxsacks an? Welches Gewicht sollte der Sandsack haben? Und wie viel kostet ein Boxsack? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir dir in diesem Artikel. Des Weiteren haben wir hier sechs Sandsäcke übersichtlich und objektiv miteinander verglichen:
Letzte Aktualisierung am 2025-03-20
Das Wichtigste zusammengefasst
Es wird zwischen stehenden und aufhängbaren Boxsäcken unterschieden. Stehende haben den Vorteil, dass keine Bohrung für die Aufhängung notwendig ist. Dafür musst du auf einen guten Stand und viel Stabilität bei dem Sandsack achten.
Boxsäcke sind vielseitig einsetzbar. An ihnen kannst du nicht nur das Boxen, sondern auch Kicks und die eigene Ausdauer trainieren. Somit eignet sich das Sportgerät auch sehr gut für ein Ganzkörper-Training.
Das richtige Gewicht eines Boxsacks ist maßgeblich von deinem Körpergewicht sowie deinem Trainingsziel abhängig. Möchtest du die Schlagkraft trainieren, benötigt er ein höheres Gewicht, als wenn du Schnelligkeit oder Koordination als Trainingsziel hast.
Was ist ein Boxsack?
Ein Boxsack, umgangssprachlich auch als Sandsack bezeichnet, ist ein essenzielles Trainingsgerät für diverse Kampfsportarten. Hierbei handelt es sich um ein einen Sack aus Kunststoff, Leder oder Kunstleder, der gefüllt wird und zum Training von Schlägen sowie Kicks genutzt werden kann. Typische Kampfsportarten zum Training am Boxsack sind Boxen sowie Kickboxen. Abhängig vom Gewicht eignet sich ein Boxsack zum Verbessern der Schlagkraft oder der Hand-Augen-Koordination. Aufgrund der hohen Belastung des gesamten Körpers beim Boxen empfiehlt sich ein Sandsack auch zum Verbrennen von Kalorien.
Ein Boxsack ist wohl aus vielen Fitnessstudios bekannt und eignet sich unter anderem für das Box- und Kickboxtraining. (© virtua73 – stock.adobe.com)
Diese Boxsack-Typen gibt es
Boxen kann man mit einem Boxdummy, einen Punching Ball oder einem Boxsack trainieren. Wir konzentrieren uns in diesem Artikel auf letzteres. Sandsäcke lassen sich in hängende und stehende unterteilen. Was die Vor- und Nachteile beider Varianten sind, erklären wir in diesem Abschnitt.
Hängender Boxsack
Wenn man an einen Sandsack denkt, kommt einen wohl zunächst die hängende Variante in den Kopf. Hierbei wird der Boxsack mit einer speziellen Halterung an der Decke angebracht. Hängst du einen Sandsack auf, sollte ausreichend Platz herum sein, damit du dich auch um den Sack herumbewegen kannst. Außerdem ist einzuberechnen, dass der Boxsack schwingen kann.
Vor- & Nachteile
- große Auswahl
- optimales Training von Kampfsituationen
- sichere Aufhängung
- Bohrung zum Aufhängen notwendig
- nimmt viel Platz ein
Entscheidest du dich für einen hängenden Sandsack, musst du besonderen Wert auf die Montage legen. (© virtua73 – stock.adobe.com)
Standboxsack
Ein Standboxsack benötigt keine Aufhängung. Stattdessen steht der Sandsack völlig von selbst. Demzufolge kannst du ihn nach der Verwendung platzsparend verstauen. Bei Standboxsäcken musst du besonders auf das Gewicht schauen. Ist das zu niedrig, fällt der Sandsack sonst zu schnell um. Da diese Boxsack-Variante freisteht, kann sie von jeder Seite bearbeitet werden.
Vor- & Nachteile
- keine Bohrung notwendig
- platzsparend verstaubar
- schnell einsetzbar
- Ständer kann stören
- ggf. schwer zu bewegen
Worauf sollte bei der Auswahl eines Boxsacks geachtet werden?
Nachdem wir die verschiedenen Boxsack-Typen vorgestellt haben, hast du dich hoffentlich für eine geeignete Variante entschieden. Allerdings gibt es noch einige weitere Kaufkriterien. Diese stellen wir dir in diesem Abschnitt vor.
Größe
Die Größe des Boxsacks solltest du anhand der Sportart wählen, die du daran trainieren möchtest. Fürs klassische Boxen mit geringem Budget reicht eine Länge von 100 cm bis 120 cm voll aus. Bei Sportarten, bei denen auch (Low-)Kicks trainiert werden (z.B. Kickboxen), muss der Sandsack länger sein. Wir empfehlen in dem Fall mindestens 180 cm.
Gewicht
Das Gewicht ist immer abhängig vom Boxer und was er trainieren möchte. Beim Training von Koordination sollte das Gewicht etwa 25% bis 50% deines Körpergewichts betragen. Zum Training von Schlagkraft ist ein höheres Gewicht sinnvoll (50% bis 100% des Körpergewichts). Für ein ausgeglichenes Training von Geschwindigkeit und Kraft sollte das Gewicht wiederum bei etwa 50% bis 70% vom Körpergewicht liegen.
Füllmaterial
Obwohl sie auch Sandsäcke genannt werden, beinhalten nicht alle Boxsäcke Sand im Inneren. Bei den Füllmaterialien findet sich neben Sand auch Mais, Textilreste, Sägespäne oder Kunststoff- / Korngranulat wieder. Welches Material du nehmen solltest, erfährst du jetzt.
Sand
Sand ist bzw. war wohl der Klassiker unter den Füllmaterialien. Nicht umsonst werden Boxsäcke auch als Sandsäcke bezeichnet. Allerdings setzen heutzutage immer weniger auf Sand im Inneren. Das hat einen einfachen Grund. Sand ist relativ hart, sodass Schläge ohne Boxhandschuhe sehr schmerzhaft sein können. Insbesondere die Handgelenke können hierunter leiden.
Boxsäcke welche mit Sand gefüllt sind, sollten nicht ohne Handschuhe bearbeitet werden, da diese sehr hart sind. (© photo-corona – stock.adobe.com)
Mais / Sägespäne
Die Eignung von Hülsenfrüchten (Mais, Reis etc.) und Sägespänen verhält sich ähnlich wie beim Sand. Sie sind zwar etwas leichter als Sand, aber immer noch recht schwer, wodurch der Boxsack sehr hart wäre. Weiterhin wird beispielsweise durch Sägespäne die Schimmelbildung im Sandsack begünstigt, da solche Materialien gut Feuchtigkeit binden.
Baumwoll- / Textilreste
Stoffreste wiederum eignen sich sehr gut als Füllung von Boxsäcken. Hier werden Textilien (z.B. Baumwolle) in wenige Zentimeter lange Schnipsel zerkleinert. Diese wiederum sind recht weich, haben kein zu hohes Gewicht und füllen den Sack dennoch gut aus. Hinzu kommt der sehr günstige Preis von Textilresten. Dadurch eignen sich diese sehr gut, um Boxsäcke für kleines Geld selber zu füllen.
Kunststoff- / Korkgranulat
Die aktuell wohl beste Füllung ist spezielles Granulat aus Kunststoff oder Kork. Das Granulat begünstigt keine Schimmelbildung und ist zudem sehr elastisch. Das Gefühl beim Schlagen ist dadurch sehr angenehm. Lediglich der Preis ist etwas hoch und liegt bei ca. 1,40€ bis 2,25€ pro Kilogramm.
Außenmaterial
Typische Außenmaterialien von Boxsäcken sind echtes Leder, Kunstleder, PVC, Segeltuch und Nylon. Am besten eignet sich Leder, dicht gefolgt vom Kunstleder. Beide Materialien besitzen eine hohe Qualität sowie lange Lebensdauer. Hinzu kommt ein angenehmes Gefühl beim Schlagen auf diese Materialien.
Von Segeltuch oder Nylon ist eher abzuraten. Segeltuch besitzt kein angenehmes Gefühl beim Schlagen. Zudem ist es bei regelmäßigem Training nicht sonderlich lange haltbar. Gleiches gilt für PVC / Nylon. Dieses Material wird zudem im Laufe der Zeit spröde, weshalb es reißt.
Boxsäcke aus Leder oder Kunstleder besitzen ein sehr angenehmes Gefühl beim Schlagen. (© luna – stock.adobe.com)
Wo kann ich einen Boxsack kaufen?
Boxsäcke gibt es in vielen speziellen (Kampf-)Sportgeschäften zu kaufen. Darüber hinaus findest du sie im Internet auf den Websites dieser Sportgeschäfte. Ebenso besitzen viele Hersteller Online-Shops, über die sie ihre Sandsäcke verkaufen. Daneben kannst du sie bei großen Versandhändlern (z.B. OTTO, Amazon*), Kleinanzeigen-Seiten und Auktionshäusern (z.B. eBay) kaufen. Die nachfolgende Liste gibt dir einen kleinen Überblick über einige seriöse Online-Shops mit Boxsäcken im Sortiment:
Was kostet ein Boxsack?
Diese Fragen haben wir uns ebenfalls gestellt. Aus dem Grund haben wir die Preise von 67 verschiedenen Boxsäcken miteinander verglichen. Infolgedessen haben wir einige Erkenntnisse sammeln können.
Wir haben herausgefunden, dass die meisten Sandsäcke 30€ bis 50€ kosten (22 von 67). Ebenso kosten viele Exemplare 70€ bis 90€ (15 von 67). Für eine höhere Qualität und insbesondere größere Boxsäcke muss jedoch oftmals mehr Geld bezahlt werden. Deshalb ist es kein Wunder, dass viele Sandsäcke mehr als 110€ kosten (13 von 67).
Für die Erstellung dieser Grafik wurden insgesamt 67 verschiedene Boxsäcke auf ihren Preis untersucht. Anhand der Preisklassen aus dem Graphen kannst du selbst entscheiden, ob es sich bei einem Boxsack eher um ein günstigeres oder teureres Exemplar handelt. (Quelle: Eigene Darstellung)
Häufig gestellte Fragen
Welcher Boxsack ist der beste?
Es gibt inzwischen unzählige Boxsäcke aus verschiedenen Materialien sowie mit unterschiedlichen Gewichten und Größen zu kaufen. Zudem muss differenziert werden, ob ein Anfänger oder ein Profi den Sandsack verwenden möchte. Dementsprechend ist es sehr schwer für uns zu sagen, welcher Boxsack der beste ist.
Wir können dir jedoch sagen, welcher Sandsack aus unserem Vergleich uns am meisten gefallen hat: der Bruce Lee Standboxsack*. Mit einer Größe von 175 cm ist dieser für verschiedene Kampfsport-Arten geeignet. Weiterhin wiegt er recht viel, wodurch er bereits im etwas höheren Segment hinsichtlich des Gewichtes anzusiedeln ist. Da es sich um einen stehenden Sandsack handelt, ist außerdem keine Aufhängung notwendig.
Von welchen Marken kann ich einen Boxsack kaufen?
Boxsäcke gehören zum Standard Kampfsport-Equipment. Dementsprechend haben sich auch viele Hersteller aus diesem Bereich auf Sandsäcke spezialisiert. Auch finden sich immer wieder einige sehr bekannte Sportmarken, wie etwa adidas oder Hudora, wieder. Die nachfolgende Liste gibt dir eine Übersicht zu einigen Marken, von denen du Boxsäcke kaufen kannst:
- Bad Company
- ScSPORTS
- Box-Tec
- Dripex
- Hammer
- adidas
- TecTake
- RDX
- Hudora
Gibt es einen Boxsack Test von Stiftung Warentest?
Als wir diesen Artikel geschrieben haben, konnten wir keinen Boxsack Test von Stiftung Warentest finden. Auch einen anderen seriösen Test konnten wir nicht entdecken. Stattdessen haben wir ausschließlich Seiten gesehen, die von Tests schreiben, aber keinen selbst durchgeführt haben.
Davon distanzieren wir uns. Deshalb sagen wir dir hier von Anfang an, dass wir ausschließlich Vergleiche anhand von Daten und Fakten durchführen. Sobald wir einen echten Boxsack Test im Internet entdecken konnten, werden wir an dieser Stelle davon berichten.
Welches Gewicht sollte ein Boxsack haben?
Das Gewicht eines Boxsacks sollte bei ausgeglichenem Training rund 50% bis 70% deines Körpergewichts betragen. (© Bernd Libbach – stock.adobe.com)
Das richtige Gewicht ist abhängig davon, wofür du den Boxsack verwenden möchtest und wie viel du selber wiegst. Möchtest du den Sack in erster Linie zum Trainieren der Koordination, der Beinarbeit oder der Schnelligkeit verwenden, sollte er 25% bis 50% deines Körpergewichtes wiegen. Zum Trainieren von Schlagkraft und Tritten hingegen sollte der Boxsack 50% bis 100% deines Körpergewichts wiegen. Legst du Wert auf ein ausgeglichenes Training (Koordination, Schnelligkeit und Schlagkraft), sollte das Gewicht bei etwa 50% bis 70% deines Körpergewichtes liegen.
Beispiel: Du wiegst 80 Kilogramm und möchtest sowohl harte Schläge als auch die Beinarbeit und Hand-Augen-Koordination trainieren. Dementsprechend sollte der Boxsack 50% bis 70% von 80 Kilogramm, also 40 Kilogramm bis 56 Kilogramm wiegen.
Welche Boxsäcke sind fürs Kickboxen geeignet?
Beim Kickboxen werden Boxsäcken nicht nur zum Trainieren von Schlägen genutzt. Auch werden sie genutzt, um Kicks zu üben. Deshalb sollte der Sandsack mindestens 1,80 m lang sein. Soll er möglichst lange halten, empfiehlt sich ein Boxsack aus Leder zum Kickboxen. Da zudem sehr hohe Belastungen auf den Boxsack wirken, sollte die Aufhängung mit mindestens 150 Kilogramm belastet werden können.
Aus unserem Vergleich eignet sich zum Kickboxen somit der Box-Tec Sandsack*. Hierbei handelt es sich um einen Kunstleder-Boxsack mit Sandfüllung. Das Gewicht von 50 Kilogramm eignet sich für die meisten sowohl zum Trainieren der Schlagkraft als auch zum Verbessern der Hand-Augen-Bein-Koordination.
Letzte Aktualisierung am 2025-03-20
Was heißt Boxsack auf Englisch?
Boxsack wird folgendermaßen in die englische Sprache übersetzt:
- punching bag
- punchbag
Letzte Aktualisierung am 2025-03-20
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