Generell verfügt jedes Motorrad über einen Seitenständer, welcher dieses auch sicher stützt. Möchtest du dein Motorrad jedoch über längere Zeit abstellen oder daran arbeiten, benötigst du einen stabileren Ständer. Da je nach Motorrad ein anderes Modell in Frage kommt, möchten wir dir mit diesem Artikel helfen, den passenden Motorradständer für deine Zwecke zu finden.
Dafür haben wir eine übersichtliche Vergleichstabelle erstellt, in welcher du sechs verschiedene Ständer anschauen kannst. Weiterhin stellen wir dir wichtige Kaufkriterien vor und geben dir einen Überblick über die Preise. Zu guter Letzt widmen wir uns dann noch häufig gestellten Fragen rund um das Thema „Motorradständer“.
Das Wichtigste zusammengefasst
Motorradständer gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich in ihren Eigenschaften und ihrem Preis unterscheiden. Für eine Lagerung und einfache Reparaturen empfehlen wir einen sogenannten Montageständer.
Bei einem Montageständer ist der wichtigste Punkt die Größe der Aufnahme. Ist diese zu klein oder zu groß, kann dein Motorrad nicht gehalten werden.
Zum Überwintern eignet sich ein Montageständer optimal, da so die Reifen nicht in Kontakt mit dem Boden kommen. Dies kann bei zu langer Standzeit zu einem Standplatten oder weiteren Schäden des Reifens führen.
Was ist ein Motorradständer und wie funktioniert er?
Mit einem Motorradständer ist in diesem Fall nicht der an einem Motorrad angebrachte Ständer gemeint, sondern ein zusätzlicher Ständer für längere Standzeiten oder während Umbauten. Ein Motorradständer gibt es in verschiedenen Formen, welche sich in der Aufnahme unterscheiden. Je nach Modell wird das Motorrad entweder an der Gabel oder von Unten angehoben und gestützt.
Vor- & Nachteile:
- stabilisiert das Motorrad auch während Umbauten
- verhindert Standschäden an den Reifen
- hohes Eigengewicht
- nimmt auch ungenutzt viel Platz ein
Diese Motorradständer-Typen gibt es
Motorradständer lassen sich in vier verschiedene Typen unterscheiden, wobei alle für unterschiedliche Zwecke geeignet sind. Wir haben uns in diesem Artikel auf den Montageständer beschränkt, da dieser für uns den besten Kompromiss aus Preis, Platzbedarf und Reparaturmöglichkeiten aufweist. Dennoch möchten wir dir in diesem Abschnitt kurz die anderen Typen vorstellen.
Zentralständer
Ein Zentralständer ermöglicht eine optimale Arbeit an dem Motorrad, da diese frei schwebend gehalten wird. Über einen an der Halterung angebrachten Hebel, wird das Motorrad dabei auf die gewünschte Höhe gepumpt. Anschließend sind alle Teile frei erreichbar und beweglich.
Motorradwippe
Eine Motorradwippe eignet sich zum langen Abstellen eines Motorrads und während eines Transports. Dabei wird das Motorrad in den Ständer gestellt, wodurch sich dieses nichtmehr bewegen kann. Für Arbeiten am Motorrad eignet sich dieser Art von Ständer allerdings nicht, da sich die Räder nicht drehen lassen.
Montageständer
Bei einem Montageständer spricht man von Modellen, welche an der Hinterradschwinge oder der Vorderradgabel befestigt werden. Da dabei das gesamte Motorrad frei hängt und alle Stellen erreicht werden können, lassen sich Reparaturen somit optimal durchführen und man nennt diese Art einen Montageständer. Die Handhabung derartiger Ständer ist sehr leicht und der Preis der Ständer relativ gering, weshalb wir diese Art bevorzugen. Einziger Nachteil ist, dass das Motorrad nicht sehr weit angehoben wird und man gebückt arbeiten muss.
Hydraulik-Lift
Ein Hydraulik-Lift ist eine Variante eines Motorradständers, die vor allem für Arbeiten an dem Motorrad geeignet ist. Dabei wird das Motorrad auf einem Ständer befestigt und über Hydraulik nach oben gefahren. Dabei kann die Höhe frei gewählt werden, sodass eine rückenschonende Arbeit möglich ist. Nachteil ist der Platzbedarf und der Preis, welche beide sehr hoch ausfallen. Seinen Einsatz findet ein Hydraulik-Lift in der Regel nur bei Werkstätten oder regelmäßigen Schraubern.
Worauf sollte bei der Auswahl eines Motorradständers geachtet werden?
In dem folgenden Abschnitt möchten wir dir wichtige Kaufkriterien vorstellen, welche du für den Kauf eines Motorradständers kennen solltest. Grundsätzlich musst du bei der Auswahl eines Motorradständers darauf achten, dass dein Motorrad auch in den Ständer passt. Weiterhin ist die Auswahl abhängig von deinem geplanten Einsatzzweck.
Aufnahme
Die Größe der Aufnahme entscheidet darüber, ob dein Motorrad in den Ständer passt. Bei der Aufnahme ist die Breite dieser entscheidend. Je nach Modell ist die Breite in einem begrenzten Rahmen verstellbar aber nicht über ein Maximum hinaus. Breite Reifen sowie Gabeln können hierbei also zu Problemen führen und erfordern spezielle Ständer.
Maximale Traglast
Die maximale Traglast musst du passend zu deinem Motorrad wählen. In der Regel bestehen Motorradständer aber aus stabilen Materialien und sind deshalb auch mit sehr hohem Gewicht belastbar. Wählst du ein Set aus zwei Ständern erhöht sich zudem auch die maximale Belastbarkeit.
Mit oder ohne Rollen
Je nachdem, ob du den Motorradständer immer an einem festen Platz abstellen möchtest oder an verschiedenen, empfiehlt sich ein Ständer mit oder ohne Rollen. Bei einem Ständer mit Rollen bist du ebenfalls in der Lage das Motorrad aufgebockt noch zu bewegen.
Material
Motorradständer müssen einer hohen Belastung standhalten, weshalb bei der Produktion stabile Materialien wie Stahl zum Einsatz kommen. Ein Qualitätsmerkmal sind schützende Materialien an den Berührpunkten wie der Aufnahme. Dadurch werden Schäden an deinem Motorrad verhindert.
Gewicht
Da Motorradständer aus Materialien wie Stahl bestehen, sind diese zwar sehr stabil aber auch relativ schwer. Möchtest du den Ständer fest an einer Stelle platzieren, ist dies kein Problem. Wenn du diesen aber bewegen möchtest, solltest du entweder darauf achten, dass der Ständer Rollen besitzt oder einer der leichteren Modelle ist.
Wo kann ich einen Motorradständer kaufen?
Wenn du auf der Suche nach einem Motorradständer bist, würden wir dir immer den Besuch in einem professionellen Motorradfachgeschäft empfehlen. Dort erhältst du die optimale Beratung und kannst zahlreiche Modelle miteinander vergleichen und auf die Kompatibilität mit deinem Motorrad prüfen.
Online gibt es ebenfalls Motorradfachgeschäfte, welche eine große Auswahl an Modellen anbieten. Hier fehlt allerdings die Beratung, welche durch Kundenbewertungen ersetzt wird. Auch große Versandhändler wie Amazon* besitzen eine große Menge an verschiedenen Modellen.
Nachfolgend haben wir dir eine Liste von Onlineshops zusammengestellt, die Motorradständer vertreiben:
Was kostet ein Motorradständer?
Als wir verschiedenste Motorradständer verglichen haben, verschafften wir uns ebenfalls einen Überblick über die Preise von 56 verschiedenen Modellen. Wir haben uns in unserer Preisanalyse auf sogenannte Montageständer begrenzt, um welche es in diesem Artikel speziell geht.
Diese zählen zu den günstigeren Ständerarten und sind bereits ab 20€ erhältlich. Die meisten Modelle (16 von 56) kosteten zwischen 50€ und 60€. Weiterhin ist uns aufgefallen, dass der Preis nicht immer sehr ausschlaggebend ist. Auch günstige Varianten verfügen über alle wichtigen Eigenschaften uns sind mit vielen Motorrädern kompatibel. Ein genauer Vergleich zwischen verschiedenen Motorradständern kann sich also preislich sehr lohnen.
Anleitung: So verwendest du einen Motorradständer richtig
Einen Motorradständer richtig zu verwenden, ist keinesfalls schwer. Dein Motorrad allerdings schon, weshalb du immer mit einer zweiten Person arbeiten solltest. Kommt dein Motorrad einmal zu fallen, ist es alleine nur schwer zu halten. Nachfolgend erklären wir dir die Verwendung eines Hinterradständers.
- Stelle die Aufnahme auf die Breite der Hinterradschwinge ein.
- Platziere die Aufnahme unter der Hinterradschwinge.
- Während eine Person das Motorrad am Lenker festhält, drückst du den Bügel nach unten, wodurch das Motorrad aufgebockt wird.
Im nachfolgenden Video von Louis Motorrad wird dir die Anwendung eines Motorradständers noch einmal bildlich vorgeführt.
Häufig gestellte Fragen
Welcher Motorradständer ist der beste?
Da man je nach Motorrad einen anderen Ständer benötigt, können wir dir hier nicht sagen, welcher der beste ist. Dennoch haben wir einen Favoriten, der für viele Motorräder einsetzbar ist und welchen wir dir hier kurz vorstellen möchten. Es handelt sich dabei um den ConStands Mover I – Motorrad Montageständer*.
Der Motorradständer trägt das Motorrad an dem Hinterrad und eignet sich dabei auch für Modelle mit einer Einarmschwinge. In der Aufnahme ist der Ständer zwischen 20 cm und 35 cm verstellbar. Die Aufnahme ist für alle gängigen Varianten geeignet und zusätzlich mit Gummi versehen um Kratzer zu vermeiden. Über sechs angebrachte Rollen kann das Motorrad aufgebockt und auch bewegt werden.
Kann ich ein Motorrad mithilfe eines Motorradständers auf einem Anhänger transportieren?
Nicht jede Art von Motorradständer ist für den Transport eines Motorrads geeignet. Ein Montageständer, welchem wir uns in diesem Artikel gewidmet haben ist es nicht. Durch seine Rollen kann kein sicherer Stand des Motorrads während der Fahr garantiert werden. Wir würden dir für den Transport eine Motorradwippe empfehlen. Diese steht sehr fest und verhindert somit auch während der Fahrt ein Bewegen des Motorrads.
Sollte ich einen Motorradständer zum Überwintern meines Motorrads verwenden?
Möchtest du dein Motorrad über einen längeren Zeitraum lagern, empfehlen wir ganz klar einen Motorradständer. Das Motorrad würde zwar auch auf dem angebrachten Ständer halten, nutzt sich dadurch aber deutlich stärker ab.
Die Belastung betrifft zum einen den Ständer, welcher dem Gewicht des Motorrads ausgesetzt ist aber auch die Reifen. Diese werden durch den Stand ebenfalls stark belastet und müssen regelmäßig bewegt werden um Schäden zu vermeiden. Bei zu langer Standzeit auf einer Stelle kann der Reifen sogar unbrauchbar werden.
Was muss ich bei der Verwendung eines Motorradständers beachten?
Grundsätzlich solltest du bei der Verwendung eines Motorradständers darauf achten, dass du immer eine zweite Person dabei hast. Ein Motorrad ist sehr schwer und sollte nie ohne Aufsicht bewegt werden. Gerade beim Aufbocken kann das hohe Eigengewicht schnell zum Fallen kommen und Schäden anrichten.
Letzte Aktualisierung am 12.10.2024
Letzte Aktualisierung am 12.10.2024